Antonia Locher
Kunsttherapeutin - Heilpraktikerin für Psychotherapie - Coach für ganzheitlich-integrative Traumaarbeit - Freischaffende Künstlerin

25.03.2021 

Von der Kunde Deines göttlichen Kerns


Der Frühling kündigt sich an. Die Natur verkündet eine Fülle an neuem Leben. Ostara, die Göttin der Frühlingstagundnachtgleiche, setzt überall Samen in die Natur, aus denen es wachsen, erblühen, neues Leben entstehen darf. Sie ist eine junge Göttin, die das Leben liebt, die es gerne zum Erblühen bringt, die selbst in ihrer Erscheinung voller Blüte ist. Sie ist auch die Göttin des „Wachstums“ und des zunehmenden Lichtes.  

Zu dieser Zeit, genau am 25. März, feiern wir auch das Fest der „Maria Verkündigung“, den Tag, an dem Maria erfuhr, dass sie Jesus, „das Licht der Welt“ auf die Welt bringen wird, dass ein Same in ihr ist, der Wachsen und Erblühen und ins Leben gerufen werden darf. Auch Maria war eine junge Frau, als ihr diese Botschaft verkündet wurde, sie war in der Blüte ihres Lebens, sie war voller Zuversicht und Vertrauen. Sie nahm die Kunde mit „Erschrecken“, Überraschung und Zweifel, aber auch mit Offenheit, Mut und Vertrauen an, sie nahm das neue Leben, das in ihr wachsen und geboren werden darf, durch sie in die Welt „getragen“ werden darf, und die Aufgabe, die damit verbunden ist, bedingungslos und in Liebe an.  

„Die Marienfeste, die viele Elemente enthalten, die älter sind als das Christentum und aus den Kulturen der Großen Mutter entstammen, bieten uns die Möglichkeit, uns den Ahnungen unseres Herzens und den Grundbedürfnissen unserer Seele zu stellen, sie auszudrücken und so mit unserem innersten Kern in Berührung zu kommen. Indem wir Maria feiern, werden wir eins mit unseren Sehnsüchten und Gefühlen und können Möglichkeiten in uns entfalten, die wir sonst übersehen würden. Wir stoßen vor in Regionen unserer Seele, die wir zumeist verdrängen, weil sie uns zu sehr an unsere kindlichen Verwundungen erinnern , und die doch so wichtig sind für unsere psychische Gesundheit. So sind die Marienfeste Wegweiser zu einem erfüllten Leben, die uns mit dem Kind in uns verbinden und uns die Gestaltung unseres eigenen Lebens ermöglichen.“
(Quelle Anselm Grün)  

Maria versinnbildlicht in ihrer Erscheinung und ihrem Wirken als „Junge Frau“, Mutter, Himmelskönigin, in ihrer Schönheit und Anmut, selbstbewusst und demütig ( zurück zu mir selbst), in sich ruhend und zugleich unglaublich mutig, wie wir zu unser ureigenen Form kommen, sie entdecken und leben können.  Sie zeigt uns, wie wir uns selbst mütterlich annehmen, lieben und nähren und gleichzeitig unsere innere Schönheit und unsere innere Königin leben dürfen.  

Deshalb liebe ich die Maria für jeden von uns so sehr!        

Imagination: 
Ein junges Mädchen sitzt am Fenster, um sie herum und vor allem in ihr ist es noch kalt und sie kann den beginnenden Frühling, das Licht, das aufkeimende Leben in ihr nicht spüren, nicht fühlen. Was möchte in ihr erblühen, leben, sich entwickeln, wozu sie selbst noch kein Zutrauen hat, noch keine Kunde  erfahren hat. Wie kann sie lauschend und hörend werden für die Botschaft, die sie braucht, um in sich den Keim für ihr Leben zu spüren. Sie hat in ihrem Leben noch nicht erfahren, dass sie am richtigen Platz ist, dass sie richtig ist, so wie sie ist, nicht das Urvertrauen erhalten, dass in ihr etwas ist, das sich entwickeln darf, dass sie sich entwickeln darf mit allem, was geboren und Licht werden will in ihr. 
Dieses junge Mädchen ist sehr feinfühlig und interessiert, es spürt Dinge, die andere nicht verstehen, mit denen sie sich alleine und einsam fühlt, sich in sich zurückzieht. Und doch spürt sie, dass es mehr gibt, als ihr im Moment anvertraut und erlaubt wird. Dieses junge Mädchen sitzt in ihrer Mädchenstube am Fenster und spürt ihr Leben nicht und hat so große Sehnsucht danach. Sie hat Sehnsucht nach dem mütterlichen Urvertrauen.    

Stelle Dir vor, dieses junge Frau ist in Dir. Es möchte die Kunde empfangen für das Leben, das in Dir heranreifen möchte, heranwachsen möchte, Licht werden möchte. Stelle Dir vor, es käme eine Botin/ein Bote, und verkündet ihm, Du bist richtig, so wie Du bist und Du darfst wachsen, mit allem, was in Dir ist – Du darfst zur Reife gelangen und es darf  fruchtbar werden und erblühen in Dir, was Dich ausmacht und was Du in die Welt tragen darfst. 

Stelle Dir vor, Ostara, diese blühende, lebens- und lichtvolle Göttin kommt bei Dir vorbei und legt einen Samen in dieses junge Mädchen in Dir, einen Samen, der aufgehen darf, der Deines ist, der Deinen inneren Kern berührt, der unzerstörbar in Dir liegt und gesehen und gefühlt werden will. Kannst Du Dir vorstellen, dieses junge Mädchen in Dir anzunehmen und zu spüren, was es braucht.   

Sei lauschend und neugierig auf die Kunde, die das junge Mädchen in Dir hören möchte, dass es sich entwickeln kann, erblühen und wachsen aus seinem inneren Kern heraus, der göttlich und unzerstörbar ist, aus dem heraus Du selbst gebären darfst, was für Dich bestimmt ist. 
Wo und wie kannst Du diese Kunde empfangen, die schon längst für Dich verkündet ist, denn es ist die Kunde für die Geburt des Lebens in Dir.
Welchen Raum gibt es dafür in Dir und wie kannst Du diesen Raum für Dich öffnen. 
Heiße die Botschaft, die Du im Raum der Empfängnis  wahrnimmst, willkommen und nehme sie an, mit allem, was es auch an Erschrecken und dem Gefühl und dem Zweifel und der Angst „wie soll das gehen“, die auch Maria hatte, mit sich bringt.  

Stelle Dir vor, dass dieses „junge Mädchen am Fenster“ in Dir von diesen Worten berührt wird - was braucht es, dass Du das annehmen kannst, wie kannst Du ihm Dein ganzes „Ja“ geben? Öffne dich wie Maria mit ganzem Herzen dafür und habe wie Maria Vertrauen in das Kind in Dir, gebe ihm das Vertrauen, dass es richtig ist, und habe den Mut, es ins Leben zu bringen, dass es zur Blüte reifen darf.    

Impuls: 
Ich nehme es an mit einem ganzen „Ja“, auch wenn ich im Moment noch nicht weiß, wie das gehen kann, aber ich vertraue der Kunde, die den göttlichen Samen in mir meint.   

Kreativer Impuls: 
Ostara wird mit einem roten Kleid beschrieben und assoziiert, und Maria`s  Engel der Verkündigung hat in vielen Darstellungen ein rotes Gewand.    

Rot -
Empfangsraum, Aufforderung zu Neuem, Entwicklungsimpuls „Werde“, Kraft für die Umsetzung, Wunde und Wunder des Lebens in Dir, Anmut, Fruchtbarkeit 
 

Male ein Bild mit allen Rottönen, die Du findest, die Dich finden - im Alltag, im Atelier, am Schreibtisch – es dürfen Deine Farben sein, mit denen Du gerne malst (Acryl, Wasserfarbe/Aquarell, Tusche, Buntstifte, Brush-Pens,...) und nimm gerne Alltagsgegenstände dazu wie zum Beispiel Puder, Lidschatten, Nagellack, Rotebeete -Saft, Zimt, … sei offen, was Dir entgegen kommt, sei neugierig und mutig, Dinge auszuprobieren und neu für Dich zu entdecken, habe Vertrauen, dass Dir Deine Gestaltung damit gut tut!  Male intuitiv und glaube daran, dass sein darf, was entsteht – es gibt kein richtig und kein falsch, sondern nur „Deines“!  Füge dem Bild alles hinzu, was es für Dich braucht - das können andere Farben sein, die das Rot ergänzen, Materialien wie Stoffe, Sande, Gewürze, Collageelemente, Schriftzüge,...   

Gold –
Innerer Kern, das Göttliche in Dir, „Ichfindung“  

Als letzten Schritt suche Dir einen Platz in dem Bild, an dem Du Gold integrieren magst, öffne dafür einen Raum der Erlaubnis. Vielleicht hast Du Blattgold oder Schlagmetall in Deinen Malutensilien, wenn nicht, dann nehme Pralinenpapier, Goldpapier aus der Weihnachtszeit,..... - sei kreativ, Dich findet das Gold, in welcher Form auch immer, das in Dein Bild passt. Vertraue auf Deine Intuition!   

Stelle Dir vor, Dir kundet heute von dem göttlichen Kern in Dir, nimm ihn an in Liebe und genieße es.