Antonia Locher
Kunsttherapeutin - Heilpraktikerin für Psychotherapie - Ganzheitlich-integrative Traumaarbeit - Freischaffende Künstlerin

BLOG

24.05.2021

Pfingstrose - eine wundervolle Marienpflanze

Die Pfingstrose ist eine der acht Pflanzen, die Maria zugeordnet sind und die alle einen Teilaspekt von ihr symbolisieren. Sie sind in der sinnlich-sittlichen Pflanzenbetrachtung (n. J.W. v. Goethe) heilsam für die Seele und beinhalten wundervolle Entwicklungspotenziale.

Die Pfingstrose wird mit dem Attribut "Rose ohne Dornen" Maria zugeordnet. Was klingt bei Dir bei dieser Zuschreibung an?
Eine Auslegung davon ist, dass Maria für uns frei von Sünde, makellos, rein, jungfräulich und in der Ablösung von Eva Vorbild ist.

Für mich war das aber noch nicht stimmig, mich hat dieses Auslegung eher wütend gemacht, denn sie beinhaltet für mich, dass es Teilaspekte in uns gibt, die nicht "gut" sind, 
- ist es das, was Maria uns vermitteln möchte? - ich glaube nicht.
Es ist doch ist umso wichtiger, uns genau mit diesen Teilaspekte anzunehmen.

In meinem kreativen Kurs zum Thema "Pfingstrose" hat eine Kursteilnehmerin eine für mich wundervolle Erklärung für die Bezeichnung "Rose ohne Dornen" formuliert:
Maria sagt uns: " Du darfst mir ganz nahe kommen, zu mir kommen, ich habe keine Dornen für Dich, ich verletzte Dich nicht, Du bist bei mir willkommen, mit allem, was ist".
Das ist für mich ein wundervolles Bild - Maria hat als Therapeutin für uns all ihre "Dornen" reflektiert und integriert, sodass sie ganz,  in der Vollendung, für uns da sein kann. 
Sie kann uns somit Begleiterin sein, unsere  Dornen - seien es Schattenseiten, die noch im Unterbewusstsein sind und angeschaut werden dürfen, seien es Verletzungen, Gefühle, die wir unterdrücken und die uns immer wieder ein "Dorn" im Auge sind - anzuschauen und zu integrieren.
So wird für mich die Pfingstrose als Marienpflanze eine Heilpflanze, die uns Vollendung, Würde, Fülle bringt und uns Geborgenheit und mütterliche Annahme schenkt.
Die Pfingstrose galt in früheren Kulturen als Zauberpflanze, Wunderheilerin - und ist es nicht zauberhaft und wundervoll, uns unter diesen Aspekten mit ihr zu entwickeln und ein Stück zu vervollständigen.
Bist Du neugierig geworden, was sie Dir zu sagen hat, welches Thema sie in Dir anklingen lässt?!

Kreativer Impuls:
Nimm Dir Raum und Zeit mit der Pfingstrose:
Schreibe im ersten Schritt alles auf, was Dir bei ihrer Betrachtung in den Sinn kommt, das darf Sympathie - und Antipathie sein, beides ist wichtig und richtig. Lass Alles zu, was kommt, es ist alles richtig. Finde Farben, Gefühle, Bewegungsimpulse, Assoziationen, Bilder, Erinnerungen, Geschichten.

Danach gehe auf Erkundungsreise und beschäftige Dich ein wenig mit der Topographie der Pfingstrose und ihrem kulturell-spirituellen Hintergrund - schaue in Pflanzen- und Kräuterbüchern, im Lexikon, im Internet - nimm die Quellen, die Dir zur Verfügung stehen.

Im dritten Schritt darfst Du die Pfingstrose kreativ neu für Dich erschaffen  - male ein Bild, gerne auch abstrakt, spiele mit Farbe und Formen, mehr muss es gar nicht sein, schreibe ein Gedicht oder eine Geschichte, "tanze" die Pfingstrose oder spiele ein Lied über sie - wähle den kreativen Weg, der für Dich am Besten passt.

Du wirst unbewusst alles mit einbeziehen, was Dir in Schritt eins und zwei begegnet ist, aber im Tun darfst Du es auch gerne loslassen.
Sei ganz bei Dir - und wenn es Dir eine Unterstützung ist, bitte Maria um ihren Beistand.

Gerne darfst Du Dich bei Fragen an mich wenden!

Mit heilvollen Gedanken an Deinen Prozess,

Deine Antonia